Akustisch und visuell perfekt abgestimmt

Grandioses Jahreskonzert des Musikvereins Trachtenkapelle Biederbach unter dem Motto "The Sounds of Ireland" / Neuen Dirigentenstab für Stephan Rinklin.

Badische Zeitung am 03.12.2016 von Karin Heiß

  1. Foto: Karin Heiß

  2. Eine herrliche Einlage bei „Mumadona Dias“ boten Markus Himmelsbach am Dudelsack und die beiden Nachwuchsschlagzeuger von der Trachtenkapelle Biederbach Paul Haas (Trommel) und Daniel Nopper (große Trommel). Mit Leidenschaft seit 21 Jahren Dirigent ist Stephan Rinklin. Foto: Fotos: Karin Heiss

  3. Foto: Karin Heiß

  4. Eine herrliche Einlage bei „Mumadona Dias“ boten Markus Himmelsbach am Dudelsack und die beiden Nachwuchsschlagzeuger von der Trachtenkapelle Biederbach Paul Haas (Trommel) und Daniel Nopper (große Trommel). Mit Leidenschaft seit 21 Jahren Dirigent ist Stephan Rinklin. Foto: Fotos: Karin Heiss

 

 

BIEDERBACH. Rundum perfekt und irisch war das Jahreskonzert des Musikvereins Trachtenkapelle Biederbach. Ohne das Motto "The Sounds of Ireland" gekannt zu haben, hätte man es erkannt.

Vor der Schwarzwaldhalle begrüßten die zahlreichen Besucher, die sie vollends füllten, zunächst einmal echte Schäfchen, in einem netten Ferch auf dem Vorplatz. Beleuchtet war dieser in den irischen Farben: Leere große Maischekanister sorgten dafür, die von innen grün, orange und weiß beleuchtet waren. Am Eingang stimmte die Volkstanzgruppe Biederbach die Gäste tänzerisch irisch ein. Zudem war die gesamte Halle dekoriert, mit dem, was eine Umfrage des Musikvereins als "typisch irisch" herausgefunden hatte, wie Moderator Hansjörg Hin (Klarinette) erzählte: Darunter die Farbe Grün, Schafe, Kleeblatt und auch Bier. Letzteres gab es natürlich auch zu bestellen, nämlich Guinness, sowie Whisky.

Das Konzertprogramm war sehr anspruchsvoll. Sowohl das Orchester, mit 76 Musikern (zehn waren verhindert), als auch die Solisten, die immer wieder besondere Akzente in den jeweiligen Kompositionen setzten, wurden diesem gänzlich gerecht. Inspiration hatte die Reise des Musikvereins nach Irland vor zwei Jahren gegeben, nun brachte er seine Eindrücke dem Publikum akustisch nah und visuell durch Bilder auf der großen Leinwand im Hintergrund. Beeindruckend ging es sofort los: "Mumadona Dias" (Carlos Marques) brachte das irische Lebensgefühl gleich sehr kompakt zum Ausdruck – verhaltene Flötentöne und Trommelklänge wurden von orchestral anschwellendem Klangvolumen abgelöst. Dem folgte Ruhe, und von hinten näherte sich Dudelsackmusik, begleitet von Trommeln. In traditioneller Kleidung, mit den obligatorischen Kilts, zogen Markus Himmelsbach aus Freiburg (Dudelsack) von den "Prinzbach Highlanders" und die beiden Biederbacher Nachwuchsschlagzeuger Daniel Nopper (große Trommel) und Paul Haas (Trommel) ein. Ihre Darbietung erntete riesigen Applaus. Gemäß des Titels "Celtic Flutes" (Kurt Gäble) hatten im nächsten Stück die Flöten das Sagen. Die Solistinnen Annegret Disch und Carolin Wernet (Querflöten) lieferten das ganze Spektrum, das diese Hymne auf dieses geschichtsträchtige Instrument der Iren ausmacht, von feiner, seichter Melodie bis hin zu temperamentvollen Läufen.

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Immer wieder haftet der irischen Musik auch Dramaturgie an. "Die Klippen von Moher" (Mario Bürki) sind dafür geradezu ein Paradebeispiel. Nebel, Klippen, Brandung – den Musikern gelang es, diese Eindrücke zu vermitteln. Dass sie Spaß an der Vorbereitung des Konzerts hatten, wie Moderator Hin heraushob, war das richtige Rezept. Ihrem musikalischen Leiter Stephan Rinklin galt große Anerkennung und Dank seitens der Musiker für die 21 Jahre, die sie nunmehr von seinen Fähigkeiten profitieren dürfen. Mit der Hoffnung, dass er ihnen eine weitere ebenso lange Zeit erhalten bleibt, überreichte ihm Stefan Burger vom Vorstandsteam "einen neuen Dirigentenstab mit Widmung, weil der alte Stab, und nicht der Dirigent, in die Jahre gekommen ist". Weiter ging’s mit "The walled city suite" (Christoph Walter). Zurecht hat diese, wenn auch inoffiziell, in Nordirland Nationalhymnencharakter. Ein schwungvolles Werk.

"Dublin pictures" (Marc Jeandourquin) zeigt in drei völlig verschiedenen Sätzen die Facetten der Stadt, in der die irische Regierung ihren Sitz hat, auf: Ein typisches Festivaltreiben, ruhige und anschwellende Klänge, die den Fluss Liffey beschreiben, und dann sehr erhabene, turbulente für das nächtliche Vergnügen im Viertel Temple Bar. Stefan Schätzle beeindruckte bei seinem Solo am Kornett in dem alten, irischen Folksong "Carrickfergus". In "Isle of Innisfree" (Richard Farelly) lieferte Hans-Jörg Allgeier (Bariton) die Solopassagen. Beide ernteten anhaltenden Applaus. Weitere Soli waren eingebettet in den folgenden Stücken. Bei "Lough Erin Shore" war es Steffi Schultis mit dem Alt-Saxofon. Selbstverständlich fehlte auch nicht etwas Modernes im Repertoire. Dafür steht "The Lord of the dance". Hin erinnerte an die Stepptanzgruppen, die in den letzten 20 Jahren aus dem Boden gesprossen sind, nachdem Michael Flatley mit der gleichnamigen Show für Furore gesorgt hatte. Das Publikum war begeistert, tosender Applaus, sogar Pfiffe ertönten.

Der Musikverein bedankte sich mit zwei Zugaben: "March on an irish Air", ein Marsch, der bei einem Blasmusikkonzert keinesfalls fehlen darf, und von den Zuhörern dankbar quittiert wurde, sowie "Celtic Crest", das laut Hansjörg Hin immer das Finale ist beim "Basel Tattoo" und dort von 1000 Musikern, darunter viele Dudelsackspieler, dargeboten wird. Die Gäste in der Halle hier waren in super Stimmung, so dass viele sicher noch lange in der geselligen Runde blieben, im Irish Pub, den ’s natürlich auch gab. Den Schäfle draußen, die Tobi Dufner, gehörten, schien’s ebenso gefallen zu haben, sie sahen zufrieden aus und ließen sich immer noch gern von Gästen die Öhrchen kraulen. In Irland gibt es übrigens acht Millionen Schafe, ließ Hansjörg Hin verlauten. Somit hat fast jeder Ire zwei, wohingegen "sich in Deutschland etwa 51 Menschen ein Schaf teilen". Es war interessant, was der Moderator alles über die Kultur, die Musik, die Komponisten, Land, Städte, Leute und das Leben in Irland erzählte. Wieder einmal ist dem Musikverein ein grandioser Konzertabend gelungen.

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